Kinderknigge

Regeln für ein gutes Zusammenleben

Wir wollen miteinander achtsam und einfühlsam umgehen. Einander wahrnehmen mit all unseren Gefühlen und Empfindungen. Es ist uns dabei auch wichtig, mit unserer Natur und den Tieren achtsam umzugehen.
Regeln erleichtern uns den Alltag und ermöglichen uns ein positiv geprägtes Miteinander.
Wir Erwachsene sind das große Vorbild für unsere Kinder! An unserem Vorleben orientieren sich die Kinder. Darüber müssen wir uns immer wieder bewusst werden.
Folgende Regeln haben die Kinder der Kindertagesstätte St. Elisabeth in ihren Gruppen erarbeitet. Daran wollen sich alle Kinder und Erwachsenen halten!
Es wäre prima, wenn Sie als Eltern, uns auch Zuhause bei der Einhaltung der Regeln unterstützen.

1. Gute Umgangsformen und Höflichkeitsregeln

Wenn wir gute Umgangsformen haben, dann öffnen sich damit schon viele Türen. Die Kinder haben gemeinsam mit den Erwachsenen überlegt, welcher Umgang uns für unser gemeinsames Leben wichtig ist.

  • Wir grüßen einander freundlich, wenn wir uns begegnen (z.B. Hallo, Guten Morgen, Grüß Gott, Guten Tag,…)
  • In der Krippe und im Kindergarten begrüßen und verabschieden wir uns ganz bewusst in unserer Gruppe (z.B. die Hand geben, in die Augen schauen,…)
  • Wir hören Einander zu und lassen den Anderen ausreden.
  • Wir bitten und danken wenn wir etwas möchten oder erhalten haben.
  • Wir nehmen aufeinander Rücksicht (z.B. in der Schlafenszeit leise sein, auf Kleinere achten, usw.)
  • Jeder wartet ab, bis er an der Reihe ist (bis man sprechen kann, bis das Essen verteilt ist,…)
  • Wir bitten ehrlich um Entschuldigung, wenn uns ein Missgeschick passiert ist..
  • Miteinander sprechen wir freundlich und respektvoll.
  • Wir tun einander nicht weh und nehmen uns nichts weg.
  • Wir pupsen und rülpsen nicht in der Öffentlichkeit.
  • Wir husten und niesen in die Armbeuge und verwenden gegebenenfalls ein Taschentuch.
  • Bevor wir den Gruppenraum am Morgen betreten, nach dem Garten, der Toilette und vor dem Essen, waschen wir uns die Hände.
  • Mit allen Tieren und Pflanzen gehen wir achtsam und respektvoll um.

2. Streit- und Versöhnungsregeln

In unserem Leben kommt es immer mal wieder zu Streitigkeiten. Das ist dann in Ordnung, wenn wir bestimmte Regeln dazu einhalten.

  • Wir tun uns nicht weh (kein beißen, hauen, schlagen, kratzen, anspucken, zwicken, würgen, schubsen, Haare ziehen usw.) Auch Erwachsene dürfen das nicht bei Kindern tun!
  • Wir drohen uns nicht (z.B. dann bist du nicht mehr mein Freund, dann mag ich dich nicht mehr,…)
  • Auch im Streit sprechen wir die Wahrheit und lügen einander nicht an!
  • Wir beleidigen uns nicht und benutzen keine Schimpfwörter
  • Wir nehmen niemandem etwas aus Wut weg oder machen etwas kaputt.
  • Wenn es einem zu viel ist, kann man „Stopp“ oder „Ich mag das nicht“ sagen. Darauf hören wir!
  • Jeder kann Hilfe holen, wenn wir den Streit nicht alleine klären können.
  • Nach einem Streit, versuchen wir erst einmal zur Ruhe zu kommen. Wir lassen uns beruhigen, ziehen uns vielleicht zurück oder holen uns ein Kuscheltier.

3. Achtsamer Umgang miteinander

Wir Menschen haben verschiedene Gefühle und Stimmungen. Diese können sich auch ganz schnell ändern. Wenn ich darauf achte, „ wie fühle ich mich, wie fühlen sich andere, woran erkenne ich dies und wie kann ich darauf eingehen“, dann gestaltet sich unser Zusammenleben einfacher.
Über allem steht unser Selbstwertgefühl. Wir müssen uns selbst liebhaben und auch erfahren, dass wir ein geliebter Mensch sind.

  • „Mir geht es gut, ich freue mich“
    Ich bin glücklich, wenn ich mich über etwas freue.
    Wenn jemand wahrnimmt, dass ich etwas gut gemacht habe oder ich mich angestrengt habe.
    Wenn ich einen guten Freund habe
    Wenn ich etwas geschafft habe, z.B. Schwimmen, Fahrrad fahren, …
 
  • „Manchmal bin ich wütend und richtig sauer“
    Wenn mir jemand etwas kaputt macht.
    Wenn mir niemand beim Aufräumen hilft.
    Wenn mir jemand weh tut.
    Wenn mich jemand anlügt.
    Wenn jemand etwas Gemeines zu mir sagt, z.B. „du malst aber blöd,…“
    „Um meine Wut zu überwinden, hilft mir“:
    Die Wut an etwas auslassen, z.B. Wut Ball, Kissen, Box Sack
    Von jemanden verstanden oder beruhigt werden, z.B. mal kurz alleine sein, in den Arm genommen werden, …
 
  • „Ich bin ganz traurig und muss weinen“
    Ich habe mir wehgetan.
    Ich vermisse meine Mama.
    Wenn mir jemand meine Sachen kaputt macht.
    Wenn mich jemand schlägt.
    „Das hilft mir, nicht mehr traurig zu sein“:
    Wenn mich jemand tröstet
    Wenn einer zu mir hält
    Wenn mich jemand streichelt oder in den Arm nimmt.
    Wenn sich einer entschuldigt.
 
  • „Ich fürchte mich und habe Angst“
    Ich habe manchmal Angst im Dunklen.
    Ich fürchte mich, wenn ich etwas Gruseliges gesehen habe.
    Wenn eine neue Situation auf mich zukommt.
    Vor manchen Tieren habe ich Angst.
    „Meine Angst überwinde ich, wenn“:
    Ich in den Arm genommen werde.
    Ich getröstet werde.
    Einer mit mir kommt und mir hilft.

4. Essensregeln

Unser Essen ist wertvoll, etwas Kostbares und nicht selbstverständlich. Dieses Bewusstsein versuchen wir zu vermitteln. Dazu gehört auch ein achtsamer Umgang mit unseren Lebensmitteln. Essensregeln helfen uns, unser Essen so wahrzunehmen und wertschätzend damit umzugehen.

  • Ich sitze gerade am Tisch, ohne den Kopf abzustützen.
  • Ich esse mit Messer, Gabel und Löffel und halte diese richtig.
  • Ich beiße von meinem Brot, Obst, Gemüse,…in kleinen Bissen ab (ohne daran zu lutschen oder mir den Mund vollzustopfen)
  • Ich bitte die anderen Kinder, ob sie mir am Tisch, Tee, Wasser etc. reichen können, damit ich nicht aufstehen muss.
  • Ich schenke meine Tasse nur halb voll, damit ich nicht verschütte. Ich kann mir jederzeit nachschenken. Ich trinke meine Tasse aus.
  • Wenn ich etwas verschüttet habe, hole ich mir Lappen und/oder Papiertücher für den Boden und für den Tisch und wische es wieder auf.
  • Wenn ich etwas brauche, melde ich mich.
  • Ich achte darauf, dass nicht soviel Essen weggeworfen wird und ich auch verschiedene Gerichte probiere.
  • Ich bleibe beim Essen sitzen und warte auf meine Freunde, bis sie auch soweit sind.
  • Wenn ich mit dem Essen fertig bin, räume ich meinen Teller, Tasse, Besteck und Abfall auf.

5. Umgang mit Tieren und der Natur

Tiere und Pflanzen gehören mit in unser Lebensumfeld und machen unser Leben reicher und bunter. Täglich haben wir damit zu tun, denken wir nur an die Schnecke, die wir am Wegesrand entdecken, die Katze oder den Hund der Familie oder des Nachbarn, das morgendliche Vogelgezwitscher, die raschelnden Blätter oder die duftenden Blüten in der Wiese.

  • Wir gehen freundlich und behutsam mit Tieren und Pflanzen um. (treten nicht auf Tiere, reißen keine Blätter oder Blumen ab, passen auf, dass wir den uns anvertrauten Tieren nicht weh tun, wenn wir Schnecken betrachten, legen wir sie danach wieder in den Schatten,…)
  • Wir versuchen wenig Müll zu machen.
  • Der anfallende Abfall wird getrennt.
  • Wir versuchen im Kindergarten Lebensmittel nachhaltig und regional einzukaufen und lange Transportwege für Tiere und Lebensmittel zu vermeiden.

6. Umgang mit Spielmaterialien

Über 100 Kinder sind täglich in unserer Einrichtung und beschäftigen sich mit unseren Spielmaterialien. Auch hier wollen wir den Kindern vermitteln, dass wir auch auf Sachwerte achten und damit schonend umgehen.

  • Wir gehen sorgsam mit unseren Spielsachen um.
  • Wir treten nicht auf Bücher, Spieleschachteln und Spielmaterialien.
  • Nach dem wir fertig gespielt haben, räumen wir das Spielmaterial wieder an seinen Platz zurück.
  • Wir achten darauf, dass das Spielmaterial wieder vollständig ist.
  • Wir beschäftigen uns an den entsprechenden Orten /Ecken mit den Spielsachen und verteilen sie nicht im ganzen Zimmer.

7. Das ist mir selbst noch wichtig

Hier kann jedes Kind malen oder schreiben lassen, welche Regeln ihm selbst noch wichtig sind. Gerne können Sie auch Regeln für Ihre Familie hier erstellen.

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